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Kundalini Meditation

Bewegungsmeditation zur Entspannung und Weckung der Kundalini-Energie

Im Gegensatz zu stillen Sitzmeditationen, zählt die Kundalini-Meditation zu den aktiven Meditationstechniken, in denen körperliches Bewegen und Ausagieren eine zentrale Rolle spielen. Aktive Meditationen sind besonders für den westlichen Menschen geeignet, der sehr außen-, erlebnis- und aktionsorientiert ist. Denn wer viel unter Stress und Zeitdruck steht, tut sich oft schwer, eine meditative Haltung zu erreichen.

Stark auf Bewegung ausgerichtet, kann diese Bewegungsmeditation körperliche und emotionale Spannungen abbauen. Das Ziel ist, vom körperlichen Ausagieren zum Innehalten und von Außenorientierung zur Innenschau zu gelangen. So wird auf natürliche Weise ein Zugang zu innerer Ruhe und meditativer Stille eröffnet.
Ablauf

 

Die Kundalini-Meditation dauert 1 Stunde und besteht aus vier Phasen zu je 15 Minuten, die drei ersten Phasen werden durch Musik begleitet, die letzte nicht. Georg Deuter hat eine spezielle Musik dafür komponiert, die im Handel als CD oder MP3 erhältlich ist. Sie wird oft am späten Nachmittag zum Ausklang des Tages praktiziert und wirkt wie eine Energiedusche, die auf sanfte Weise den Tag von dir abschüttelt und dich erfrischt und weich zurückläßt.

Phase 1: Schütteln
Stehe fest auf dem Boden und lass deinen Körper (auch Kopf und Arme) sich locker schütteln. Spüre wie sich das Schütteln von den Füßen über das Becken und den ganzen Körper ausbreitet. Das Schütteln ist von unrhythmisch und chaotisch bis harmonisch. Es ist als ob du alle Spannungen und Lasten abschütteln wolltest und selbst zum Schütteln wirst.

Am Anfang fühlst Du Dich vielleicht noch steif und unbeweglich und hast das Gefühl, dass Du Dich erstmal anschieben mußt, um deinen Körper in Bewegung bringen. Doch nach ein paar Minuten nimmst Du alles Tun zurück und läßt das Schütteln wie von selbst geschehen – mache es nicht, sondern lass Dich davon übernehmen! Wenn dein Körper anfängt ein wenig zu zittern, dann hilf nach, aber mache es nicht. Fühle es kommen, genieße es, freue dich darüber, lasse es zu, heiße es willkommen, aber erzwinge es nicht.

Wenn du es erzwingst, wird eine Übung daraus, eine Gymnastik. Dann wird das Schütteln zwar da sein, aber nur an der Oberfläche, es durchdringt dich nicht. Im Innern bleibst du hart wie ein Stein, wie ein Felsbrocken. Du bleibst der Macher, und der Körper wird dir nur gehorchen. Aber um den Körper geht es nicht; es geht um dich.

Schütteln heißt, schüttle deine Härte, dein Wesen, das einem Felsblock zu gleichen scheint. Dein ganzes Sein soll sich bis in die Grundfesten schütteln, damit es flüssig und fließend wird, damit es schmilzt und strömt. Und wenn dein erstarrtes Wesen zu fließen beginnt, geht dein Körper mit. Dann gibt es den, der sich schüttelt nicht mehr, nur noch das Schütteln. Dann macht es niemand, dann geschieht es einfach.

Phase 2: Tanzen
Lass alle Energie, die Du durch das Schütteln freigesetzt hast in Bewegung und Tanz fließen. Sei total und intensiv im Tanz, dein Körper bewegt sich weitgehend wie von selbst. Es ist, als ob Du der Schöpfung danken möchtest für dein Dasein, deinen Körper, deine Beweglichkeit, deine Freude, deine Empfindungen. Feiere Dich und das Leben!

Phase 3: Meditation
Bleib stehen oder setz Dich hin und werde still. Nimm wahr, was in Dir geschieht, während dein Körper sich nicht mehr bewegt. Beobachte, wie deine Gedanken und Gefühle vorbeiziehen, während du selbst ganz im Moment anwesend bist.

Phase 4: Stille
Lege dich auf den Rücken, entspanne alle Muskeln und erfahre die Stille hinter den Gedanken und Gefühlen und genieße die Ruhe und Entspannung.

Ursprung

Die Kundalini-Meditation wurde von Bhagwan Shree Rajneesh (heute Osho), einem indischen spirituellen Meister, entwickelt. Spezifisch ist die schüttelnde Bewegung zu Beginn.

Wirkung

Zuerst erhöhte Durchblutung und Herzfrequenz, dann niedrigerer Blutdruck, niedrigere Herzfrequenz, Muskelentspannung, verstärkte Alpha- und Theta-Gehirnwellen. Gesteigerte Aufmerksamkeit (Gewahrsein), verstärkter Energiefluß.

Durch die schüttelnden Bewegungen, einem wesentlichen Charakteristikum der Kundalini-Meditation, wird laut Osho die Kraft der Kundalini, auch Schlangenkraft genannt, aktiviert. Diese Kraft wird dem Basis- oder Wurzel-Chakra zugeordnet und ist ihrem Wesen nach sexuelle Energie, unsere natürliche und ursprüngliche Lebensenergie.

Die Kundalini-Meditation ist in Europa sehr weit verbreitet, weit über den ursprünglich spirituellen Hintergrund hinaus. Sie wird z.B. oft in Psychosomatischen Kliniken und Selbsterfahrungsgruppen als effektive Entspannungsmethode genutzt. Und auch in ganz weltlichen Zusammenhängen findet sie Anwendung, wie in Schulen, Seminaren, Jugendleiterausbildungen, sowie als Entspannungsübung vor Teamsitzungen, Führungskräfte-Training, etc.