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Unzucht von Jan Off

Die einen würden hier wohl von Amour fou sprechen, andere etwas schlichter von Obsession, Jan Off bleibt beim gewohnten Klartext und titelt dementsprechend: »Unzucht«. Aber statt dem üblichen Genitalgeplänkel-trifft-auf-Ablach-Comedy erzählt Off hier ungekünstelt, direkt und substantiell von einer Beziehung, in der die Triebhaftigkeit den Ton vorgibt: Ein in Kultur machender Dropout, dem Toxischen sehr zugeneigt, trifft auf eine junge Frau, die ihre Fit-for-fun-Fassade nur mühsam aufrecht erhalten kann. Was sich zwischen den beiden entspinnt, dekliniert alle Freuden und Leiden der körperlichen Liebe durch. Die gemeinsame Lust am sexuellen Kick, hier immer bis an die Grenzen des Bizarren und Abseitigen steigerungsfähig, schweißt die beiden zutiefst ungleichen Charaktere zusammen, ein Entkommen scheint keinem möglich …

Die gewohnt präzise Wortwahl Offs, seine genaue Beobachtungsgabe bezüglich der Details der zwischenmenschlichen Verschränkungen sowie seine Fähigkeit, das Kopfkino mit durchaus gefährlichen Bildern zu füttern, erheben »Unzucht« zu einer Erzählung, die in dem Kanon der Literatur nicht fehlen darf, die sich der Abbildung des Balzverhaltens der Westeuropäer verschrieben hat!

 

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Unsere Einschätzung

Ein abgründiger Roman über die dunklen Seiten hemmungsloser Geschlechtstriebe. Der Autor schafft es auf geniale Weise die Leser in den Rausch der sexuellen Phantasien seines Protagonisten zu ziehen. Der Roman ist wie die Großstadt- schnelllebig, unverblümt, verrückt und nicht immer hat alles ein gutes Ende…