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Welche Behandlungsmöglichkeiten für Orgasmusprobleme gibt es und wie gehen Sie in der Therapie mit Orgasmusproblemen um?

Therapeutisch betrachtet, stehen die Orgasmusprobleme einer Frau für etwas ganz Bestimmtes, wollen auf etwas aufmerksam machen, dass bisher vernachlässigt wurde. Was dieses „etwas“ genau ist, muss individuell in Gesprächen mit der Frau herausgefunden werden.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Beziehung der Frau zu ihrem Körper, ihrer Weiblichkeit, ihrer Lust, auf ihren sexuellen Verhaltensweisen und Vorstellungen und zu wem sie in Beziehung zu Männern, oder zu ihrem Partner wird.
Geht man mit Frauen die unter einer Orgasmusstörung leiden in den therapeutischen Gesprächen in die Tiefe, lassen sich fast immer schmerzhafte und belastende Erfahrungen mit Männern, nicht zuletzt mit dem eigenen Vater, finden. Liebe die enttäuscht wurde, Sehnsüchte die nicht erfüllt wurden, Abhängigkeiten, die nie aufgelöst wurden. Einen Orgasmus zuzulassen bedeutet sich hingeben, sich schenken zu wollen. Doch wer möchte schon auf dem Boden der Enttäuschung Geschenke darbieten und sehnt sich nicht viel mehr nach Rache und Gerechtigkeit? Therapie heißt immer auch Bewusstseinsarbeit und die Arbeit an den verdrängten Anteile die der Orgasmusstörung zu Grunde liegen.
Ein lustvoll erlebter Orgasmus einer Frau fordert die emotionale Einlassung auf die sexuelle Begegnung und damit die psychische Stabilität, mit den geweckten Gefühlen, auch in der aktuellen Beziehung, umgehen zu können. Häufig wird das Herz der Frau bei einer abgespalten gelebten Sexualität nicht berührt. Dies führt zu mechanischem, technikorientiertem Sex, der wenig bis gar nicht befriedigt und häufig nur praktiziert wird, um den Mann nicht zu verlieren. Schmerz, Trauer, Wut, Verachtung, Angst und aggressive Impulse sind Gefühle, die wir in der Regel nicht mit Sex und Liebe in Verbindung bringen und die doch alle irgendwann einmal erlebt und als so zerstörerisch empfunden wurden, dass wir sie verdrängt wurden.
Die Therapie kann ein erster Schritt sein, diese Gefühle wahrzunehmen, zuzulassen und einen emotionalen Ausdruck für sie zu finden. Auch kann eine Orgasmusstörung nicht losgelöst vom Alltags- und Beziehungsleben der Frau als ganzer Mensch betrachtet werden. Im Sexuellen und in den sexuellen Störungen verdichten sich Lebenshaltungen und Ängstesoweit, dass sie nicht mehr ignoriert werden können. Deshalb setzt Therapie nicht immer nur direkt an der sexuellen Störung an, sonder bezieht auch das Leben das die Frau führt, der Umgang mit sich selbst und mit anderen, ihre Wünsche, Ängste und Visionen mit ein.