Inwiefern unterscheiden sich die weiblichen Fantasien von den männlichen (Szenarien, bestimmte Praktiken…)?
Kategorien: Sexuelle Fantasien
Sexuelle Fantasien und die sich in ihnen offenbarenden Szenarien und Symbole sind immer sehr individuell und geprägt durch die eigene Biograpfie und die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben.
Das macht sie auch so komplex und vielschichtig.
So wie sich also Erziehung und Prägung unterscheiden, so zeigt sich dieser Unterschied auch in den sexuellen Vorstellungen von Männern und Frauen.
Viele Frauen haben in ihrer Entwicklung erfahren, dass Sex etwas „schmutziges“ ist und dass man als sexuelle Frau Gefahr läuft als „Nutte“, „Flittchen“ oder „Hure“ diffamiert zu werden. So kann dies dazu führen, dass die eigene Sexualität durch Schamgefühle überlagert ist. Sexuelle Fantasien gleichen eben diese Hemmnisse aus. So träumen viele Frauen davon, sexuell „übermannt“ zu werden. In Szenarien wie Vergewaltigung durch einen Fremden oder durch mehrere Männer erleben sie sich dann beispielsweise als zur Hingabe gezwungen. So bleibt ihnen dann quasi gar nichts anderes mehr übrig, als Lust zu erleben.
Es ist aber auch möglich, dass eine Frau mit diesem Erfahrungshintergrund ihre Lust aus der Vorstellung bezieht, dass sie sich gerade als „hemmungslose Nutte“ über die sie im Alltag einschränkenden Schamgefühle hinwegsetzt.
Wenn man – wie viele Männer – erfahren hat, dass man es Frauen immer „recht machen“ muss und dass man, um Annerkennung zu bekommen, immer „verständnisvoll und rücksichtsvoll“ die Forderungen von Frauen erfüllen muss während man die eigenen Gefühle unterdrücken sollte, so kann es sein, dass in Fantasien sich der im Alltag unterdrückte Teil zeigt, der sich nehmen will, was ihm zusteht. Es kommt aber auch genauso vor, dass Männer mit diesem Erfahrungshintergrund insgeheim wünschen, zum Lustobjekt einer Frau zu werden und somit nur noch für die Bedürfniss der Frau da zu sein.